Fußfehlstellungen im Kindesalter

Die Füße sind die Basis unserer Statik. Fehlstellungen der Füße können sich somit entscheidend auf unsere Körperhaltung auswirken. Man unterscheidet mildere, meistens harmlose Fußfehlstellungen, die aufgrund von Platzmangel in der Gebärmutter entstehen, von echten Fehlbildungen. Zu den milderen Fußfehlstellungen bei Neugeborenen gehören der Sichel- und der Hackenfuß. Mit sanften Dehnungen und speziellen Korrekturgriffen ( sog. Redressionsgriffen ) kann die Fußstellung korrigiert werden.Tapes oder auch Wickelungen sind sehr effektive ergänzende Maßnahmen. Auch die Mithilfe der Eltern, die eine fachgerechte Anleitung durch unsere Therapeutin erhalten, ist für ein gutes Ergebnis von großer Bedeutung. Der Plattfuß und der Knick-Senk-Fuß kommen bei Kleinkindern häufiger vor und gelten bis zum 4. Lebensjahr als normal. Diese Fußfehlstellungen entstehen, weil Kraft und Koordination der Unterschenkelmuskulatur noch nicht voll ausgebildet sind. Bleibt eine Fehlstellung im weiteren Entwicklungsverlauf der Kinder und Jugendlichen bestehen, liegt der Grund häufig in einer angeborenen Bänderschwäche. Um Haltungsfehlern vorzubeugen sollten diese Kinder Koordination, Muskulatur und die physiologischen Beinachsen trainieren. Wir beraten die Eltern bei der Versorgung mit Einlagen, Schuhen oder Orthesen. Die häufigste angeborene Fehlbildung ist der Klumpfuß.
Wir behandeln den Klumpfuß mit einer Kombination der Ponseti- und Bonnet-Dimeglio-Therapie. Unsere Therapeutin verfügt über eine spezielle Ausbildung für diese Therapien. Gleich nach der Geburt wird der gesamte Fuß mit einer Kombinationtherapie mit Gipsschalen, manueller physiotherapeutischer Behandlung und einer speziellen Tape-Technik korrigiert. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Helios Klinikum Emil von Behring optimiert die Behandlung der betroffenen Kinder. Der Vorteil der Kombinationstherapie gegenüber der regiden Fixation der klassischen Ponseti-Methode ist eine flexiblere Anpassung an die motorischen Entwicklungsschritte der Kinder. Häufig können damit Operationen sogar vermieden werden. Entscheidend für eine gelungene Korrektur ist die konsequente Behandlung in den ersten drei Lebensjahren.